Wie Hirnwellen und Bewusstseinszustände zusammenhängen
Unser Gehirn produziert in jeder Sekunde unseres Lebens eine wahre Symphonie verschiedenster Gehirnwellenfrequenzen. Je nachdem, wie sich diese schnelleren oder langsamerem Gehirnwellen nun in dieser einen Sekunde zusammenfinden, ergeben sich unterschiedliche Bewusstseinszustände: tiefer Schlaf, normaler Wachzustand, gedämpftes Tagträumen, hoch-kreative Momente bis hin zu Gedankenrasen oder Panik. Jeder Bewusstseinszustand basiert auf unterschiedlichen Frequenzen und Zusammensetzungen.
Mit modernen Hirnwellenmessgeräten ist es mittlerweile leicht möglich, diese Gehirnwellenmuster live und in Echtzeit abzubilden. Je nach Forschungsansatz und Interesse liegt der Fokus dabei mehr auf der Erforschung von Krankheitsbildern wie Depression, Epilepsie oder ADS/ADHS oder aber auf mentalen Höchstleistungszuständen von z.B. Sportlern, Musikern oder Künstlern. Auch die besonderen Gehirne von Mönchen und langjährig Meditierenden sind mittlerweile in den Fokus der Forscher gerückt.
Inspiration, Intuition und Aha-Momente
Ohne Vorwarnung überraschen uns die Aha-Erkenntnisse unserer Intuition an den unterschiedlichsten Orten und zu verschiedenen Zeiten. Was diese Momente aber fast alle gemeinsam haben: die Lösungen tauchen urplötzlich und wie aus dem Nichts heraus auf. Eine einzige Sekunde in einem veränderten Bewusstseinszustand reicht unserem Unterbewusstsein schon, um die Lösung in unser Bewusstsein zu katapultieren. Ein kurzer Moment der Ruhe, des Loslassens, ein Moment, in dem wir losgelöst von unseren Alltagsgedanken unsere Sinne aktivieren oder uns ganz auf unsere Körperempfindungen fokussieren.
In diesen Flow-Zuständen erkennen wir das, was sich hinter der Oberfläche verbirgt, oder es offenbaren sich uns tiefere Zusammenhänge. Egal, ob es dabei um das Layout des neuen Flyers geht, die Struktur für eine Präsentation oder das tiefe Verständnis für einen Schicksalsschlag. Wäre es nicht phantastisch, wenn Du gezielt und auf Wunsch auf diese Ressource zugreifen könntest?
Ein klassischer Ort der Inspiration: die Toilette
Kennst Du das? Du grübelst schon seit einiger Zeit über einem Problem und suchst krampfhaft nach einer Lösung. Doch egal wie sehr Du auch auf das weiße Blatt Papier vor Dir starrst, die zündende Idee will einfach nicht kommen. Du gehst kurz auf die Toilette, schließt die Tür, schließt die Augen… und schwups – taucht ganz plötzlich und unvermittelt die Lösung vor Deinem inneren Auge auf.
Hirnwellen- und Bewusstseinszustände im EEG

normaler Wachzustand
Im normalen Wachzustand dominieren die schnellen Beta-Gehirnwellen unseres logisch-analytischen Verstandes. Wir können perfekt planen, bewerten und analysieren. Perfekt, wenn Du Dinge z.B. in einen bestimmten zeitlichen Ablauf bringen musst. Nachdem Deine Intuition Dir zugeflüstert hat, dass Du mal nach Indien reisen solltest, brauchst Du Deinen logisch-rationalen Verstand: Ist mein Pass noch gültig? Brauche ich ein Visum? Brauche ich für das Visum spezielle Fotos und wo beantrage ich es? Wie lange dauert es?

Flow-Zustand
Im Flow-Zustand haben wir bei klarem Bewusstsein Zugang zu den tieferen Schichten unseres Bewusstseins. Wenn uns Verstand und Logik nicht mehr weiterbringen, haben unsere tieferen Bewusstseinsschichten eine Lösung: für echte Aha-Momente, für inspirierende Ideen, für intuitive Lösungswege, für aus der Tiefe geführte Entscheidungen. Die Kunst besteht lediglich darin, dieser leisen Stimme unseres „Bauchgefühl“ und unserer Intuition zu vertrauen und nicht ständig mit unserem Verstand dazwischen zu quatschen.

Meditationszustand
Haben wir die „E-Mails“ unseres Unterbewusstseins beantwortet und aktuell auch keine Fragen, können die Beta-Gehirnwellen, die wir im Flow-Zustand noch brauchen, Pause machen. Die langsamere Alpha-Gehirnwellen dominieren, d.h. wir sind hochgradig mit unseren Sinnen verbunden. Wir nehmen wahr, wie wir sitzen oder uns bewegen, atmen, riechen, schmecken. Und das alles, ohne es zu benennen, ohne es zu bewerten oder in Kategorien wie richtig oder falsch einzuordnen. Wir sind anwesend, präsent, wach und tief mit uns selbst verbunden.

Eins-Sein
Lösen sich die einzelnen Hirnwellen-Kategorien auf und verbinden sich im EEG zu einem Kreis, erleben wir eine mystisch-transzendente Einheits-Erfahrung. Obwohl ich irgendwo in einem Rest meines Bewusstseins noch weiß, dass ich einen Körper habe, spüre ich ihn nicht. Ich bin nur noch Energie, Licht, reines Bewusstsein. Genau wie meine Umgebung. Nichts trennt mich. Ich bin eins mit allem, was existiert. Und alles, was existiert, existiert auch in mir. Ich erkenne die Schönheit der Schöpfung und erkenne die großen Zusammenhänge.