Wie Herz, Atmung und Emotionen zusammenhängen
Atmung und Herz – beste Freunde
Unser Herz sitzt direkt auf dem Zwerchfell, unserem Haupt-Atemmuskel. Bei jedem Einatmen senkt sich das Zwerchfell ab und zieht dadurch das Herz mit sich. Beim Ausatmen gehen beide zusammen wieder in ihre Ausgangslage zurück.
Ist das System in Balance, unterstützen sich beide gegenseitig wie beste Freunde: Beim Einatmen beschleunigt sich unser Herzschlag, beim Ausatmen nimmt er ab. Dieses gesunde, gleichmäßige und kraftvolle Auf- und Abschwingen der Herzrate mit jedem Atemzug wird als Herzkohärenz bezeichnet. Herzratenvariabilität (HRV) meint die Fähigkeit eines Organismus, die Frequenz des Herzrhythmus zu verändern und an verschiedene Anforderungen anzupassen.
Zwerchfell und Herz nach der Ausatmung
Zwerchfell und Herz nach der Einatmung
Wenn Atmung und Herz in Stress geraten
Auf dem Weg zu einem wichtigen Termin stehst Du bereits seit über eine Stunde im Stau. Aus Unachtsamkeit rutschst Du jetzt auch noch Deinem Vordermann auf die Stoßstange, der daraufhin prompt einen mittleren Tobsuchtsanfall bekommt und wutschnaubend auf Dich und Dein Auto zuläuft. Im Auto neben Dir schreit seit über einer Viertelstunde ein Kleinkind wie am Spieß, Du hast Dir gerade zu allem Überfluss auch noch eine klebrige Cola über Dein Hemd gekleckert, und Deine ungeliebte Schwiegermama schickt Dir eine Nachricht, dass sie morgen unerwartet zu Besuch kommt und 3 Tage lang bleiben wird – Stress durchflutet Deinen Körper!
In stressigen Situationen wie diesen tut unser Körper das, was ihm vor Tausenden von Jahren in der Wildnis das Leben gerettet hat: er bereitet uns auf einen Kampf oder die Flucht vor. Unser autonomes Nervensystem gerät aus der Balance und der Sympathikus aktiviert eine Reihe von körperlichen Reaktionen: Der Blutdruck steigt, die Atmung wird flacher, unruhiger und schneller. Der Rhythmus des Herzens wird unrhythmisch und chaotisch, die Herzfrequenz erhöht sich. Die Muskeln spannen sich an, die Pupillen erweitern sich, die Verdauung und der Sexualtrieb werden vermindert oder ausgeschaltet.
Anders als früher erleben wir als moderne „Bürohengste“ von heute meistens keine lebensbedrohlichen Situationen mehr, in denen wir unser gegen wilde Tiere oder feindliche Stämme verteidigen müssen. Der Tiger von früher ist jetzt die anstehende Präsentation beim Meeting, das Gespräch mit dem Chef, die Mathe-Schulaufgabe oder der vergessene Hochzeitstag. Und doch reagiert unser Körper noch auf die gleiche Art und Weise.
Lerne die Sprache des Herzens!
Für mehr Gelassenheit und Lebensfreude.
Gelassenheit und Kohärenz
Eine kohärente HRV-Kurve zeigt regelmäßige, sinusförmige Wellen – unser Herz schwingt dabei mit seinem besten Freund, der Atmung, regelmäßig auf und ab.
Mit solch einer HRV-Kurve können wir Stress enorm gut puffern und es dauert oft lange, bis uns eine Situation aus der Ruhe bringt. Unser Nervensystem befindet sich in Balance und wir können flexibel auf Reize reagieren. Ganz nach Situation können wir „mehr Gas geben“ oder „bremsen“.
Stress und Dysbalance
Eine ineffiziente oder unregelmäßige Atmung oder Emotionen wie Ärger, Wut, Angst oder Zorn lassen unseren Herzrhythmus inkohärent werden – er wird unregelmäßig und chaotisch.
Mit einer solch zackigen und unregelmäßigen HRV-Kurve sind wir „außer uns“ und halten unser „Gaspedal“ quasi die ganze Zeit komplett durchgedrückt. Ist die Stressbelastung über einen längeren Zeitraum so hoch, wirkt sich das oft negativ auf den gesamten Körper aus: ein erhöhter Blutdruck, eine gestörte Verdauung oder ein durcheinander geratener Stoffwechsel können die Folge sein.
Liebe, Wertschätzung und Lebensfreude
Das autonome Nervensystem ist in perfekter Balance und dazu noch stark fokussiert: mit einem solchen Messergebnis sind wir mit uns im Reinen und auch in der Lage, starke positive Gefühle zu aktivieren und über einen längeren Zeitraum auch zu halten.
In solchen Momenten mit hoher Herzkohärenz strahlen unser offenes Herz, unsere Liebe, Wertschätzung und pure Lebensfreude durch uns hindurch hindurch und färben das Umfeld gleich mit ein.
Stress, Zorn und Ärger
Das autonome Nervensystem ist aus der Balance geraten, der Sympathische Teil des Nervensystems dominiert. Eine hohe Grundanspannung im System sorgt dann dafür, dass es nur einen kleinen und eigentlich banalen Auslöser braucht, um das „Fass zum Überlaufen zu bringen“.
In Momenten mit niedriger Herzkohärenz dominiert eine eher geringe Lebensfreude, oft begleitet von Gefühlen wie Neid, Missgunst, Angst, Zorn oder Wut.
Das elektromagnetische Feld des Herzens
– die nonverbale Sprache unseres Herzens –
Forscher des HeartMath Institutes haben das elektromagnetische Feld unseres Herzens gemessen und festgestellt, dass es unseren Körper wie eine Art „Riesen-Donut“ umgibt. Dieses Herz-Feld beträgt mehrere Meter im Durchmesser, und ist damit als Sender und Empfänger um ein vielfaches stärker als unser Gehirn! Je nachdem, ob wir gestresst oder relaxt sind, voller Lebensfreude oder niedergeschlagen – wir strahlen unseren Gemütszustand mehrere Meter um uns herum elektromagnetisch aus und kreieren damit eine entsprechende Atmosphäre.
Über unsere Herzen kommunizieren wir direkt und unmittelbar mit anderen Wesen und tauschen uns ununterbrochen nonverbal mit ihnen aus. Ob wir uns in der Gegenwart einer anderen Person wohl fühlen oder uns nur alleine aufgrund ihrer Anwesenheit gestresst fühlen, liegt u.a. an dem sie umgebenden Feld.
Kann ich unerwünschte Emotionen unterdrücken?
Nein. Es macht absolut keinen Sinn, ungeliebte oder unerwünschte Emotionen wie Ärger, Zorn oder Wut zu unterdrücken oder zu leugnen.
Denn über unser Herzfeld strahlen wir unsere Emotionen sowieso ungefiltert aus. Zu jedem Zeitpunkt. Selbst wenn wir versuchen, mit „schönen Worten“ unserer Grundstimmung noch eine andere Note zu geben – die „Sprache des Herzens“ ist stets stärker als jede noch so gut gelernte oder „antrainierte“ Kommunikationsform, so gut sie auch sein mag. Und so besteht die beste Lösung darin, einfach hinzuschauen. Jede Emotion anzuschauen und wirklich und wahrhaftig anzunehmen.
Wie kann ich zu einer harmonischen Umgebung beitragen?
Das einfachste Mittel: fang bei Dir an. Leugne nichts. Sei echt, lebendig und authentisch. Lehne nichts in Dir ab, so sehr das manchmal auch gegen Deine konditionierte Erziehung gehen mag. Das, was Du fühlst, wirst Du ausstrahlen. Und Deine Umgebung wird unmittelbar darauf reagieren. Wenn Du vor Dir selbst nichts mehr versteckst, und Du Dir selbst gegenüber Wertschätzung entgegenbringen kannst, brauchst Du auch im Außen nichts mehr abzulehnen, sondern kannst Dinge, Ereignisse und Emotionen annehmen, wie sie sind. Dann fängst Du an, wahrhaft zu lieben. Und automatisch baust Du in Deiner Umgebung ein harmonisch schwingendes Herz-Feld voller Wertschätzung auf.
So funktioniert das HRV-Training:
mit einem geschulten Auge für Atmung
und einigen Biofeedback-Sensoren
– und einer großen Portion Herz und Humor –
Analyse 1: Körper und Atmung
Wie bewegt sich der Körper beim Ein- und Ausatmen? Wo? Wie verhalten sich die Luftwege dabei? Gezielte Fragen helfen Dir dabei, Deine Wahrnehmung auf verschiedene Zusammenhänge zu lenken. Nach und nach erkennst Du so ganz einfach und mühelos Deinen momentanen Atem-Ist-Zustand.
Analyse 2: HRV-Sensor
Über einen Sensor am Ohrläppchen messen wir via Puls die Herzfrequenz. Die Software ermittelt daraus die aktuelle Herzratenvariabilität (HRV), die anzeigt, wie sich der Herzrhythmus genau jetzt in diesem Moment verhält.
Atem-Training
Abhängig von den Analyse-Ergebnissen finden wir zusammen aus einer Fülle von Atem- und Körperübungen diejenigen heraus, die für Dich persönlich jetzt gerade am besten passen. Du wirst die positive Wirkung sofort spüren.
HRV-Training / Monitoring
Mit unseren Sensoren haben wir zusätzlich noch eine ganze Reihe von Testmöglichkeiten: Wie schnell oder langsam ist der für Dich ideale Atemrhythmus? Welche Trigger lassen Deine Lebensfreude wirklich steigen? Welche Übungen führen bei Dir dazu, dass Dein System in die Kohärenz geht? Und wie fühlt sich das für Dich an?